3
Sep
2006

celewen als miststück und diva

seid gegrüßt, liebe lesende. wie ihr euch sicherlich erinnert, wollte ich mit thorwalgh in der stadt docht im gasthaus "zum eber" einen auftritt geben. während wir beide uns um die dekoration und andere vorbereitungen kümmerten, zogen die anderen bereits hinauf zur burgruine, um irgendwelchem gespenstischen treiben ein ende zu bereiten. da vermutlich längere zeit in der nacht beanspruchen würde, wollten thorwalgh und ich nachkommen, wenn unser fest zu ende ist, also irgendwann des nachts.

nun war ich zwei tage zuvor mit der priesterin navealea auf dem markt bummeln, und sie hatte einen netten schmuckhändler erspäht, der so manches kleinod unter dem tisch verborgen hatte. darum wollte ich mich noch kümmern und hatte thorwalgh als fachmann für die kostenfreie aneignung beweglicher sachen zu rate gezogen. der plan war einfach: ich gehe zum händler, schaue ihm tief in die augen, rücke mein dekolleté zurecht und während der händler derart abgelenkt ist, schnappt thorwalgh die gewünschten ringe und verzieht sich damit. einfach, nicht?

als wir zum marktplatz gingen, saß neben dem händler noch ein bursche, der mit der politur diverser schmuckstücke befasst war. erste reaktion: mist. zweite reaktion: genial! ich bin ja schließlich keine meisterin der magie wie meister yirniar. aber als halbe elfe und bardin kriegt man im laufe der zeit doch schon das eine oder andere mit, was sich im leben als durchaus nützlich erweisen sollte. also wies ich thorwalgh an, sich möglichst unsichtbar zu halten und besuchte meinen lieben schmuckhändler. ich ließ mir all die schönen sachen zeigen, klimperte mit den augen und um auch wirklich sicher zu gehen, wandte ich ein bisschen magischen charme an. als der herr händler schon ganz verzückt war, schaute ich verstohlen zu seinem burschen und für ihn hatte ich noch einen kleinen magischen spuk vorbereitet. hach, ich hätte beinahe lachen müssen, als der bursche so plötzlich die gesichtsfarbe wechselte und schreien auf und davon rannte. hihi. und das war der moment - thorwalgh bekam sein zeichen, hätte aber bestimmt auch ohne dieses genau jetzt zugegriffen, und verzog sich mit der beute. der völlig verdutzte händler schaute erst dem burschen nach, dann zu mir. und dann schauten wir zu den schatullen und - o nein! - die ringe waren weg! es war natürlich schnell zu klären, dass das nur der böse bursche gewesen sein konnte.

zur stadtwache konnte der händler bei diesem ganz speziellen verlust nun auch nicht, denn es hatte sich schon zwei tage zuvor herausgestellt, dass magische ringe in dieser stadt als heiße ware zu betrachten sind. schade für den armen händler. immerhin waren die ringe meiner schätzung nach lockere zehntausend goldstücke wert! als trost für den händler kaufte ich ihm einen silberring mit einem obsidian für fünfzehn goldstücke ab. (der war lockere 25 goldstücke wert, aber der kerl war schon so durcheinander, dass er das auch nicht mehr richtig mitbekam.) und um meine tröstungsversuche noch zu steiern, lud ihn den armen narren zu meinem auftritt am abend als ehrengast ein.

zurück im gasthaus "zum eber" freuten thorwalgh und ich uns wahrlich spitzbübisch, und seitdem schmiere ich ihm immer wieder auf's brot, wie toll doch geplante und damit risiko minimierende maßnahmen sind im vergleich zu seinen spontanen chaos-aktionen, die uns alle nur unnütz in gefahr bringen. ich sollte mich noch wundern, wie eindringlich ich in der kommenden nacht an diese worte erinnert werden sollte...

jedenfalls hatten thorwalgh und ich einen hervorragenden auftritt an diesem abend. er gab wieder den seiltanzenden zwerg (wer hat sowas schonmal gesehen?!). und ich sang und schlug die laute, dass die leute schier aus dem häuschen waren. erst gab es die sauf- und stimmungslieder, damit der wirt willibald ordentlich zu tun habe. als dann mein ehrengast, der von uns bestohlene schmuckhändler kam, begrüßte ich ihn ganz persönlich von meiner bühne aus und sang ihm ein lied von glitzernden steinen, die eines mädchen beste freunde sind, und er war davon so ergriffen, dass er mir hernach mehr als alle anderen in den hut warf. gegen ende, damit auch thorwalgh ein bisschen ruhe auf dem seil bekam, welchselte ich zu den liedern von liebe und sehnsucht. mein publikum waren großenteils die soldaten der hiesigen garnison, und welcher von diesen vermisste nicht eine oder seine frau. da begann ein großes kummersaufen, und der wirt willibald hatte fast noch mehr zu tun als beim ersten teil.

als unser programm zu ende war, strahle der wirt über beide backen, denn er hatte einen umsatz gemacht wie seit sehr langer zeit nicht mehr. er war deshalb ganz traurig, dass wir seine behagliche herberge verlassen wollte. aber unser plan war nuneinmal, gleich zu unseren kameraden auf der burgruine zu stoßen, die gespenstischen vorgänge dort oben zu beenden, und möglichst noch vor sonnenaufgang beim hafen zu sein, um unser schiff vor dem auslaufen zu erreichen. also gaben wir dem wirt willibald, was wir ihm schuldig waren, und er versprach, alles, was noch an dingen unserer truppe im gasthaus war, für uns zu richten und ein großes paket wegzehrung für uns alle hinzuzutun.

so machten thorwalgh und ich uns auf zur burgruine von docht, um unseren kameraden zu helfen. aber das erzähle ich euch beim nächsten mal.

liebe grüße,
eure celewen

hline

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jarwam (Gast) - 3. Sep, 21:35

derweil ...

... sind navealea, yirniar, gant-i-naug, kone, matt, vili und ich auf die burgruine gegangen. zu unserem erstaunen war das tor zum haupgebäude, das ich am vormittag offen gelassen hatte, wieder geschlossen. also flog ich mit gant-i-naug auf das dach, und stieg durch die luke in das darunter liegende geschoss. der boden war von zentimeterdickem staub bedeckt. keine spuren, obwohl ich heute früh einige hinterlassen hatte. alle türen waren geschlossen. die durchgangstür zur nächsten treppe, die heute morgen leichtläufig war, klemmte jetzt, so dass ich sie eintrten musste. ich ging weiter hinunter, überall der zentimeterdicke staub, als sei seit ewigkeiten niemand hier gewesen. dafür hörte ich stimmen flüstern, und immer wieder konnte ich aus den augenwinkeln schattenhafte bewegungen ausmachen, doch wenn ich mich umdrehte war niemand zu sehen. und ständig dieses flüstern. gerade laut genug es zu hören, aber doch so leise, dass man es nicht verstand.

endlich im empfangssaal der burg angekommen öffnete ich also den anderen das eingangstor. als sie eintraten hörten auch sie das flüstern. kone wirkte nervös, und yirniar schien sich immer wieder besorgt um ihn zu kümmern. er machte seine seltsamen mula-mula-bewegungen und murmelte irgendetwas vor sich hin – ich hasse mula-mula! – und plötzlich krochen überall insekten, würmer und spinnen aus decke , wänden und boden hervor. navealea erschrak genausosehr wie ich, bis yirniar schließlich sagte, dass das sein werk war. ich schlug vor in den keller zu gehen, weil wir dort noch nicht gewesen waren. es waren mehrere treppenabsätze, jeder zählte zwanzig stufen, machte dann kehrt, und wieder zwanzig stufen. auf dem fünften absatz blies ein windstoss unsere fackel aus. es war stockfinster. wir beschlossen wieder hinaufzugehen, und mit yirniars hilfe ein ewiges licht zu machen. wir gingen hinauf, 5, 6, 7, 8 absätze, doch die treppe hörte nicht auf. auf dem elften absatz hielten wir inne. matt gab mir seinen hammer und mit einem ordentlichen hieb zerbröselte ich einen der mauersteine, die allesamt ungewöhnlich kalt waren. dahinter war erde. wir lösten noch mehr steine aus der mauer und gruben ein wenig, aber ohne schaufel war das nicht sehr vielversprechend. yirniar war der ansicht, dass es sich um eine illusion handeln müsse, die aber doch keine sei. versteh eine diese mula-leute! also versuchten wir doch nocheinmal die treppe, und mit dem fünfzehnten absatz kamen wir endlich oben an. navealea meinte, wir sollten doch lieber auf den ortsansässigen priester warten, der ja wie verabredet auch bald kommen müsse. also gingen wir hinaus, und genossen die letzten sonnenstrahlen. der priester hatte einen schlüssel für das gittertor am burgeingang, und war etwas verwundert, dass die stäbe verbogen waren, und noch mehr darüber, dass wir schon da waren. wir unterhielten uns noch eine weile mit ihm über die seltsamen vorkommnisse, die ihm alle bereits aus eigener erfahrung bekannt waren. einige erfolglose versuche mit dieser verfluchten treppe zurande zu kommen, bis wir es schließlich aufgaben. auf thorwalgh und celewen wartend untersuchten wir noch den anderen flügel des gebäudes und den turm. auf dem turm war es stiller und heimlicher. von oben schauten wir den sionnenuntergang an, hörten das feiern der leute unten in der stadt. wir tranken etwas von dem feinen tropfen, den mir der wirt mitgegeben hatte. es wurde langsam dunkel, wir wussten nicht so genau, was wir machen sollten, also erlaubte ich mir (zu navealeas missfallen) ein wenig feuer zu spucken. als aber das typische nächtliche gewitter aufzog und es in strömen zu regnen begann, verkrochen wir uns dann doch wieder ins innere der burg. dann endlich tauchten thorwalgh und celwen auf.

Yirniar (Gast) - 7. Sep, 17:16

Und auch wenn es einige von den Mitgliedern unserer Truppe nicht immer ganz verstehen (wie es bei zuviel Fremdgeist in den Hirnwindungen ja sein kann), aber Spinnen und Würmer zu rufen schien für mich ein Weg zu sein, um unsichtbare Wesen oder versteckte Begleiter während sie ihr Werk verrichten und Staub und Dreck von Jahrhunderten immer wieder aufhäufen, aufzustören, herbeizulocken und sie dann mit solcherlei Gewürm bedeckt für uns sichtbar zu machen.

Aber auch von anderen Dingen haben andere noch wenig bisher mitbekommen, auch weil ich sie gerne überraschen möchte...wir werden schauen...
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