12
Nov
2005

nächtliche begegnung

ein mann sitzt auf seiner fensterbank, die beine hoch über der erde. er schaut hinauf in den nachthimmel, wo der mond gemächlich seine bahnen zieht. er ist zufrieden nach dem langen tag.

leise schritte hört er auf der straße. sie kommen näher. eine frau gerät in sein blickfeld. eine schöne nacht wünscht er ihr. einfach so, denn er hat nichts zu tun, ist höflich. ein freundlicher gruß kommt zurück zu ihm hinauf. dann geht sie weiter.

schade, denkt er, daß sie nicht bleiben wollte. und dann: diese seifenblase mag ich nicht platzen lassen. so beginnt er zu träumen.

hline

11
Nov
2005

kartoffelenmann

kartoffelenmann weiß allem, aber kartoffelenmann sagt nicht allem. kartoffelenmann verkauft kartoffelen, erdbeeren, schabargel und konkret informasion.
(volksweisheit)

hline

i want

i want to know how it will end.
i want to be sure of what it will cost.
i want to strangle the stars for all they promised me.
i want you to call me on your drug phone.
i want to keep you alive so there's always the possibility of murder later.
...

recoil. liquid
track: i want
album: liquid
artist: recoil

danke ally, mich unbeabsichtigt wieder an dieses hammeralbum erinnert zu haben.

hline

10
Nov
2005

jamahirija

im august hatte ich das seltene vergnügen, ein verlängertes wochenende in lybiens haupstadt tripolis zu verbringen. wann hat man schonmal die gelegenheit, sich den "großen volksmassenstaat" des herrn gaddafi live anzusehen? eben. also hab ich die gelegenheit beim schopfe gepackt und hier gibt es ein paar optische eindrücke.

zunächst mal ein blick aus meinem hotelzimmer. direkt am mittelmeer. selbstverständlich zum sterben schön.

lybien01

im wüstenstaat lybien ist alles grün. vermutlich, weil dort offiziell der islamische sozialismus herrsche. naja. jedenfalls: die fahne von lybien ist grün. die kids lesen in der schule gaddafis "grünes buch". und natürlich heißt der zentrale platz der hauptstadt "grüner platz". und weil in lybien alkohol verboten ist, wird dort tabak geraucht wie verrückt. ganz anders als bei uns europäischen gesundheitsaposteln. also habe ich mich den örtlichen gegebenheiten flugs angepasst:

lybien02

so ganz ohne gegenleistung wollte ich nicht bleiben. die stiftung von gaddafi junior hatte zu einer propagandistischen konferenz geladen. dort konnte ich wiedermal mein maul nicht halten, und habe den staatlichen anti-drogen-kriegern ein paar nette worte über sinn und unsinn ihrer drogenpolitik erzählt. hat natürlich nichts gebracht. aber irre spaß gemacht:

lybien03

tja, und wie es sich für einen anständigen schurkenstaat gehört, finden sich vielerorts passbilder vom chef. dieses hier zum beispiel im foyer unseres hotels. jetzt sieht jeder, der es sehen will, dass ich auch so ein schurke wie der gaddafi bin. die ähnlichkeit ist doch frappierend:

lybien04

nur im hotel rumhängen ist natürlich öde. anständige touristen seilen sich selbstverständlich ab und ziehen mal gescheit um die häuser. darum hier ein blick in die altstadt, dem shopping center für gäste und einheimische. neben ersten glas-passagen gibt es noch schön viele kleine alte läden. dabei fällt auf, dass es noch immer wenige frauen sind, die unverschleiert rumlaufen, obwohl sie das seit 36 jahren dürfen. vom gesetz her sind frauen in lybien völlig gleichberechtigt. wie es in der realität aussieht, könnte ich nur spekulieren. aber flirten ist natürlich wie überall ein beliebtes hobby. kleines detail am rande: die schaufensterpuppe ist mit einer drahtschlinge um ihren hals an der wand befestigt. armes ding!

lybien05

so, und zum schluss nochmal der grüne platz. wie man sieht, wird dieser teil des platzes mit flutlichtstrahlern erhellt. links außerhalb des bildes geht es zu einem angenehmer illuminierten teil des platzes, der statt mit beton mit einer wiese und palmen bedeckt ist. sehr viel netter. hier hängt nacht für nacht die jugend der stadt rum, raucht kippen, trinkt fanta oder kurvt mit bikes rum. was sollen sie auch machen? es gibt in tripolis keinen einzigen club. warum auch immer. aber dafür ist haschisch erschwinglich für die, die sich von möglichen fünf jahren haft nicht abschrecken lassen.

lybien06

hline

7
Feb
2005

eigentlich nichts

stand im sonnenschein im regen
war durch den wind
wusste genau was los war und nichts
gar nichts

fuhr im kreis gradeaus
kam nicht vom fleck
wurde in aller ruhe hysterisch
kochte bei siebenunddreißig grad

pisste nicht in die hose
denn da war das herz
das im halse schlug
schob es auf den kaffee

hörte sätze dachte bilder
verlor den faden nahm einen anderen auf
zwei links zwei rechts fallen lassen
wieder aufstehen

klopfte den staub vom gehirn
verlor in der wolke den durchblick
erlangte ihn wieder lichter moment
fluchte darüber

dachte nach über letzte nacht
eigentlich nichts besonderes
jaja

hline

6
Jun
2004

thing

heiligenberg an walpurgis
der geist von damals
als der hippie-trail sich in heidelberg staute
schickt seine enkel hinauf
in eine nacht freiheit

noch vor stunden
puppenstubenromantik der altstadt
rausgeputzt für die tourimassen
look how nice brüllt jamie verzückt
einheimische lächeln gequält

highdelberg - dein name sei trance
hypnose aus feuer und drums
wallende schleier im fackelfeld
wogende ohs zu gespienen flammen
zwanzigtausend menschen sind ein meer

noch vor stunden
eingezwängt zwischen japanischen kameras
und amerikanischen individualreisegruppen
schnell noch ein photo
vom schloss und old little cottages

cyberspace-archaik
ekstase zwischen himmel und wald
selbstgedrehte kreisen
zwischen handydisplays, saris und h&m
massen-tune-in im 21. jahrhundert

jahre später am morgen
der letzte hippie aus indien schwebt weiter
noch schnell eine sms für petra
musst du mal erlebt haben
man weiß nie wozu das nochmal gut ist

hline

26
Okt
2003

anfall

das böse essen
im topf auf dem tisch
weg weg!
es quält

das große loch
im leib im kopf
gallig ätzt die leere
durchlöchert den panzer

die emotion steht offen
ungeschützt
und schreit nach wärme

das böse essen
im topf auf dem tisch
weg weg!
es quält

lockt: ich bin's
vermag deinem loch
substanz zu geben
umschlungen verschlungen

ich bin nicht ich selbst
tierhaftes wesen
versucht leere zu stopfen

hline

13
Jan
2002

morgengrauen

im morgengrauen stirbt eine illusion. sanftes braun verflüchtigt sich. es bleibt nur schwarzes grau aus trauer und angst. sie braucht keine farben. alles ist eins. alles ist angst. denn wir wissen, nach dem morgengrauen werden neue illusionen kommen. wir trauern um die alten und fürchten die neuen. die neuen illusionen tragen neue farben in unser leben. ein schmerzliches bunt. es wid uns die augen ausstechen, grell. und in unsere gedanken schneiden, scharf. schon der gedanke daran macht die alten wunden bluten. jeden morgen aufs neue die angst vor dem tag und die trauer um die gnädige nacht in dunklem braun. nur dort allein will ich meinen frieden finden. ich allein in brauner nacht. doch immer wieder morgengrauen, immer wieder abschied. zerrissen zwischen den farben - grauen, angst, braun, zerrissen, farben, angst, braun. welch spiegel von innen und außen: morgengrauen.

hline

9
Sep
2001

wiedersehen

lange nicht gesehen, mein schatz
wir waren auf andern planeten
haben uns aus den augen verloren
und verschiedene ziele vertreten

schön dich mal wieder zu sehen, mein schatz
wir hatten uns beinah vergessen
und mit erfolg eine zeitlang verdrängt
was waren wir vermessen

es war ne lange zeit, mein schatz
doch jetzt bist du bei mir
und es fühlt sich so vertraut an
als waren wir immer hier

heut abend sind wir ein paar, mein schatz
dass ich dich nicht mehr misse
ich nehm dich wieder in den arm
und deine braunen küsse

hline

14
Jul
2000

dreck (mein ziel)

regenpause
zwischen zwei schauern
blaugrauer rauch
schwängert die luft
mit dreck
meinem ziel
an diesem abend
dummheit geh weg
laß mich los

atempause
zwischen zwei stichen
rötlicher fetzen
liegt auf dem boden
mit dreck
meinem ziel
an jedem abend
dummheit geh weg
laß mich los

blaupause
zwischen zwei leben
für 70 mark glück
fickt mein gehirn
mit dreck
meinem ziel
immer dasselbe braun
dummheit geh weg
laß mich los

laß mich endlich los!

hline

11
Feb
2000

nach dem regen (ii)

es hat aufgehört
zu regnen
nur ein paar tropfen
sagen
was war -
ruhe

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