darkrond - 11. Okt, 01:41

@maximegalon:

"was soll denn passieren, wenn du beispielsweise heroin legalisierst? oke, der kempel wird dann vermutlich sogar irgendwie überwacht, jeder kann sich sein zeug kaufen und muss sich keinen kopf mehr machen, an ner überdosis zu sterben, weil da wird ja dann nix beigemischt. toll!"

toll. in der tat. alles sachen, die dafür sprechen.

"ändert nichts daran, dass dich der krempel irgendwann kaputt macht, drogen immer noch scheiße sind und wahrscheinlich innerhalb kürzester zeit jeder einigermaßen labile mensch nadelgeil wäre. das funktioniert doch einfach nicht."

das sind drei behauptungen auf einmal. ich sortiere sie mal.
du sagst:

a) drogen seien scheiße. das darfst du gern finden. ich selbst halte gut/böse-kategorien hier aber nicht für verallgemeinerbar. aus meiner sicht sind drogen weder gut noch schlecht. ich sehe sie als werkzeuge, z.b. wie einen hammer. sachgerecht verwendet, kann ich mit einem hammer einen nagel in die wand schlagen und ein schönes bild aufhängen. unsachgerecht verwendet werde ich mir mit dem hammer den daumen kaputt schlagen. so sehe ich das mit drogen auch. sachgerecht verwendet, können sie mein leben bereichern. unsachgerecht verwendet bringen ich damit meine gesundheit in gefahr.

b) drogen würden einen menschen kaputt machen. finde ich so auch nicht korrekt. menschen können sich mit drogen kaputt machen. aber es gibt hier keine zwangsläufigkeit. die übergroße mehrheit der drogengebraucher machen sich mit drogen nicht kaputt, sondern führen ein normales sozial integriertes leben. das ist bei allen drogen der fall. bei den illegalisierten drogen wird aber von den medien ein zerrbild wiedergegeben, weil sich leid und elend besser vermarkten lässt.

c) bei einer legalisierung würde jeder "einigermaßen labile" mensch binnen kürzester zeit an der nadel hängen. dahinter steckt die häufigste behauptung der prohibitionisten, dass eine legalisierung dazu führen würde, dass mehr menschen drogenabhängig würden. das ist aber eine völlig unbelegte behauptung. bislang gibt es nur wenige untersuchungen, die sich mit der frage der prävalenz (konsumhäufigkeit) bei unterschiedlicher legislativer lage befassen. meines wissens nach gibt es bislang arbeiten der unis berkeley, amsterdam und bremen sowie der europäischen beobachtungsstelle für drogen und drogensucht. alle kommen übereinstimmend zu dem ergebnis, dass der rechtsstatus keine oder höchstens geringe auswirkungen auf die prävalenz hat.

"ich finde es gut, dass wenigstens der eigengebrauch entkriminalisiert wurde. jeder ist gewart, dass der krempel scheiße ist, sonst wär es nicht verboten. und wer dann immer noch in eine sucht gerät, hat auch möglichkeiten, wieder heraus zu kommen."

abgesehen davon, dass das kriterium der gefährlichkeit ganz offensichtlich nicht ausschlag für verbot oder nicht-verbot von drogen ist (die gefährlichsten drogen sind legal), ist eine entkriminalisierung zwar gut gemeint, aber inkonsistent. sie bedeutet ja nichts weiter, als dass drogen verboten sind, aber wenn man welche hat, ist das ja schon in ordnung. welchen sinn macht es aber, menschen den besitz und konsum von drogen zuzugestehen, die handlungen, um in eben diesen besitz zu gelangen hingegen zu bestrafen? das finde ich widersinnig.

und wer suchtprobleme entwickelt, der hat unabhängig vom rechtsstatus die möglichkeit, hilfe in anspruch zu nehmen. dabei gehe ich davon aus, dass unter legalen und also regulierten bedingungen zum einen weniger kosumenten in eine so schlimme lage kommen, dass sie hilfe benötigen (weil die prohibitionsbedingten probleme entfallen) und zum anderen diejenigen, die hilfe benötigen, leichter für hilfsangebote ansprechbar sein können, weil vieles von der heutigen tabuisierung in dem bereich wegfällt.

"kippen und alkohol sind, gleich welche risiken auch diese drogen bergen, in der gesellschaft nunmal etabliert. und was du ihnen gibst, kannst du ihnen kaum wieder wegnehmen. deswegen war das mit der prohibition auch so schlimm. ich würd auch nicht auf mein gelegentliches glas wein verzichten wollen und mir was einfallen lassen. außerdem verdient der staat immer noch genug kohle mit alkohol und zigaretten, die könnten sich gar nicht leisten, es zu verbieten."

wann ist etwas etabliert? über neun millionen menschen in deutschland haben schonmal in ihrem leben gekifft. es gibt rund eine million konsumenten von zauberpilzen. jeweils rund 700.000 menschen in deutschland konsumieren kokain und ecstasy. rund 180.000 menschen nehmen heroin. zum vergleich: in deutschland gibt es rund sieben millionen gewerkschaftsmitglieder. die frankfurter allgemeine zeitung und die süddeusche haben jeweils gut 400.000 abonnenten. und die taz nur 70.000. wo fängt etablierung an?

du selbst gibst zu, dass du bei einem verbot wege finden würdest, zu deinem gläschen wein zu kommen. was ist der unterschied zu einem kiffer oder einem kokser?

und zuguterletzt: warum sollte der staat nicht auch auf die heute illegalen drogen steuern erheben können?

Arakasyer (Gast) - 17. Nov, 23:49

HAllo erstmal. Kriminalisierung hat noch nie jemanden genutzt!! Doch es geschieht hier tagtäglich. soll man darüber lachen oder weinen? Heute Kiffen so viele Menschen in diesem land das es eine fas ist das THC noch im BTMG aufgeführt ist. Ist dieses Verbot doch in den Usa aus rein Wirtschaftlichem interesse entstanden. Warum müssen wir den dummen amies alles nach machen???
@Maximegalon "außerdem verdient der staat immer noch genug kohle mit alkohol und zigaretten, die könnten sich gar nicht leisten, es zu verbieten."
wenn ich der staat wär (und so Pleite wie die^^) würd ich mir ne neue einnahmequelle suchen zb Cannabis.
Aber wahrscheinlich ist es so Besser den bei Dealern gibs keine mwst und die Preise sind schon ewig stabil zumindest bei weed

also legalize it don´t criticise it

@Darkrond super seite tolle einstellung endlich traut sich mal jemand zu sagen was so viele denken mach weiter so

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