psychonummer hartz
gestern abend hatten wir offenen stammtisch der weinheimer linken. zu gast war auch eine frau von mitte/ende vierzig, gelernte hotel- und gaststättenhilfskraft, alleinerziehende mutter, erwerbslos seit sechs jahren. sie erzählte ein bisschen über ihre lage. nicht sehr schön, alles in allem. das frustrierendste aber fand ich, dass sie zugab, nach dutzenden von bewerbungen die hoffnung auf einen job ziemlich verloren zu haben. mittlerweile schicke sie ihre bewerbungen ab mit dem gedanken "das wird ja doch nichts". die lange arbeitslosigkeit und ihr alter sieht sie als größte hinderungsgründe. und außerdem ihre eigene psychische verfassung. wenn sie eine einladung zu einem vorstellungsgespräch bekommen sollte, so meinte sie, habe sie dermaßen viel bammel davor, dass sie inzwischen schiss habe hinzugehen. langzeitarbeitslosigkeit ist offenbar echt eine üble psychonummer, und seit der erfindung von hartz iv ist es noch übler geworden.
darkrond - 15. Nov, 10:57
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