jamahirija
im august hatte ich das seltene vergnügen, ein verlängertes wochenende in lybiens haupstadt tripolis zu verbringen. wann hat man schonmal die gelegenheit, sich den "großen volksmassenstaat" des herrn gaddafi live anzusehen? eben. also hab ich die gelegenheit beim schopfe gepackt und hier gibt es ein paar optische eindrücke.
zunächst mal ein blick aus meinem hotelzimmer. direkt am mittelmeer. selbstverständlich zum sterben schön.

im wüstenstaat lybien ist alles grün. vermutlich, weil dort offiziell der islamische sozialismus herrsche. naja. jedenfalls: die fahne von lybien ist grün. die kids lesen in der schule gaddafis "grünes buch". und natürlich heißt der zentrale platz der hauptstadt "grüner platz". und weil in lybien alkohol verboten ist, wird dort tabak geraucht wie verrückt. ganz anders als bei uns europäischen gesundheitsaposteln. also habe ich mich den örtlichen gegebenheiten flugs angepasst:

so ganz ohne gegenleistung wollte ich nicht bleiben. die stiftung von gaddafi junior hatte zu einer propagandistischen konferenz geladen. dort konnte ich wiedermal mein maul nicht halten, und habe den staatlichen anti-drogen-kriegern ein paar nette worte über sinn und unsinn ihrer drogenpolitik erzählt. hat natürlich nichts gebracht. aber irre spaß gemacht:

tja, und wie es sich für einen anständigen schurkenstaat gehört, finden sich vielerorts passbilder vom chef. dieses hier zum beispiel im foyer unseres hotels. jetzt sieht jeder, der es sehen will, dass ich auch so ein schurke wie der gaddafi bin. die ähnlichkeit ist doch frappierend:

nur im hotel rumhängen ist natürlich öde. anständige touristen seilen sich selbstverständlich ab und ziehen mal gescheit um die häuser. darum hier ein blick in die altstadt, dem shopping center für gäste und einheimische. neben ersten glas-passagen gibt es noch schön viele kleine alte läden. dabei fällt auf, dass es noch immer wenige frauen sind, die unverschleiert rumlaufen, obwohl sie das seit 36 jahren dürfen. vom gesetz her sind frauen in lybien völlig gleichberechtigt. wie es in der realität aussieht, könnte ich nur spekulieren. aber flirten ist natürlich wie überall ein beliebtes hobby. kleines detail am rande: die schaufensterpuppe ist mit einer drahtschlinge um ihren hals an der wand befestigt. armes ding!

so, und zum schluss nochmal der grüne platz. wie man sieht, wird dieser teil des platzes mit flutlichtstrahlern erhellt. links außerhalb des bildes geht es zu einem angenehmer illuminierten teil des platzes, der statt mit beton mit einer wiese und palmen bedeckt ist. sehr viel netter. hier hängt nacht für nacht die jugend der stadt rum, raucht kippen, trinkt fanta oder kurvt mit bikes rum. was sollen sie auch machen? es gibt in tripolis keinen einzigen club. warum auch immer. aber dafür ist haschisch erschwinglich für die, die sich von möglichen fünf jahren haft nicht abschrecken lassen.

zunächst mal ein blick aus meinem hotelzimmer. direkt am mittelmeer. selbstverständlich zum sterben schön.

im wüstenstaat lybien ist alles grün. vermutlich, weil dort offiziell der islamische sozialismus herrsche. naja. jedenfalls: die fahne von lybien ist grün. die kids lesen in der schule gaddafis "grünes buch". und natürlich heißt der zentrale platz der hauptstadt "grüner platz". und weil in lybien alkohol verboten ist, wird dort tabak geraucht wie verrückt. ganz anders als bei uns europäischen gesundheitsaposteln. also habe ich mich den örtlichen gegebenheiten flugs angepasst:

so ganz ohne gegenleistung wollte ich nicht bleiben. die stiftung von gaddafi junior hatte zu einer propagandistischen konferenz geladen. dort konnte ich wiedermal mein maul nicht halten, und habe den staatlichen anti-drogen-kriegern ein paar nette worte über sinn und unsinn ihrer drogenpolitik erzählt. hat natürlich nichts gebracht. aber irre spaß gemacht:

tja, und wie es sich für einen anständigen schurkenstaat gehört, finden sich vielerorts passbilder vom chef. dieses hier zum beispiel im foyer unseres hotels. jetzt sieht jeder, der es sehen will, dass ich auch so ein schurke wie der gaddafi bin. die ähnlichkeit ist doch frappierend:

nur im hotel rumhängen ist natürlich öde. anständige touristen seilen sich selbstverständlich ab und ziehen mal gescheit um die häuser. darum hier ein blick in die altstadt, dem shopping center für gäste und einheimische. neben ersten glas-passagen gibt es noch schön viele kleine alte läden. dabei fällt auf, dass es noch immer wenige frauen sind, die unverschleiert rumlaufen, obwohl sie das seit 36 jahren dürfen. vom gesetz her sind frauen in lybien völlig gleichberechtigt. wie es in der realität aussieht, könnte ich nur spekulieren. aber flirten ist natürlich wie überall ein beliebtes hobby. kleines detail am rande: die schaufensterpuppe ist mit einer drahtschlinge um ihren hals an der wand befestigt. armes ding!

so, und zum schluss nochmal der grüne platz. wie man sieht, wird dieser teil des platzes mit flutlichtstrahlern erhellt. links außerhalb des bildes geht es zu einem angenehmer illuminierten teil des platzes, der statt mit beton mit einer wiese und palmen bedeckt ist. sehr viel netter. hier hängt nacht für nacht die jugend der stadt rum, raucht kippen, trinkt fanta oder kurvt mit bikes rum. was sollen sie auch machen? es gibt in tripolis keinen einzigen club. warum auch immer. aber dafür ist haschisch erschwinglich für die, die sich von möglichen fünf jahren haft nicht abschrecken lassen.

darkrond - 10. Nov, 17:10
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