lyrios

23
Feb
2006

zuckerwattewolkenschnee

im flugzeug nach frankfurt sitzt ein mann
der schaut aus dem fenster
er sieht: hinaus
auf zuckerwattewolkenschneelandschaften
weiß, grau, schwarz, weich
die sich vor ihm erstrecken
und schaut zurück
und denkt: schön

im flugzeug nach frankfurt sitzt ein mann
der schaut aus dem fenster
er sieht: einen mann
auf dem düsenstrahlstahltriebwerksflügel
weiß, grau, schwarz, hart
der fremde sitzt dort
und schaut zurück
und winkt

im flugzeug nach frankfurt sitzt ein mann
der schaut aus dem fenster
er sieht: sich
mit zuckerwattedüsenwolkenflügeln
weiß, grau, schwarz, bunt
in weiter weicher welt
und schaut zurück
und lacht

hline

11
Feb
2006

strophariadetails

zwei finger. eine schulter.
ein halber meter elektizität. viskos. dazwischen.
ein sporn. aus dem schlüsselbein. schulterspornfinger.
verbindung. schmelze.
verästelungen. fleischbäume.
rotgrünblau. sonst schwarz.
psychonummern.
fräulein stropharia rettet meinen kopf.

hline

5
Jan
2006

der alte mann

ein alter mann
lächelnd
schenkt er mir
ein heft

die lettern erzählen
vom leid der menschen
warum es ist
und wie das geht
mit der besseren welt
und was ich dafür
tun muss

ich stehe und staune
so ist das!
und so!

deshalb also
lächelt der mann
er hat den weg
den einen

als ich das erkenne
überkommt mich ekel

hline

1
Jan
2006

borkenschiffchen

niemand ist eine insel
die fest im meere steht und wartet
auf schiffe, menschen, all die sachen
nein

wie borkenschiffchen treiben wir auf einem weiher
bewegt vom wind
und wir berühren uns
und wir verlieren uns
geworfen in die spielzeugbrandung
des jetzt

und doch
wir rudern
mit streichholzgroßen paddeln
ohne sinn im see umher
und haben angst vor dem landgang

auf der suche
mit einem anderen borkenschiffchen
unsere einsamkeit zu teilen
das gemeinsame licht auf unseren rücken
erstrahlen zu lassen
nicht mehr zu denken
an die mühsal des ruderns
nur zu leben
jetzt

dann fliegen die taue
aus nylon oder wolle
von deck zu deck
ein gespinst verbindet
zwei kommen sich näher
treiben gemeinsam ein stück durch die zeit

und manchmal werden taue gekappt
oder reißen einfach entzwei
und die borkenschiffchen schlingern
und ab und zu kentert eines dabei
oder es fängt sich wieder

dann geht das einsame paddeln weiter
auf dem see
mit streichholzgroßen rudern
und noch immer
haben wir angst vor dem landgang

und wir hoffen weiterhin
mit einem anderen borkenschiffchen
gemeinsam auf dem weiher zu schwimmen
wieder gehen wir längsseits
werfen unsere taue von deck zu deck
und glauben an die große liebe

hline

20
Dez
2005

sparta neu

pass dich an, sagte mutter oft.
dies tat ich gründlich.
das dorische grau zu frankfurt
stand mit erschreckend ehrlichem namen Pate.

heute findet anpassung eher im sinnlos statt.
wieso, weshalb, warum?
wer nicht fragt, bleibt ein guter deutscher.
wer doch fragt, den kriegen wir auch noch.

allerorten findet andacht als züchtigung statt.
glaube, tue, funktioniere.

überall funktioniert überleben als anpassung.
maul halten und gehorchen ist stärke.
leben ist kollaborieren.

das zeigen die toten: müntzer, liebknecht, guevara.
kill your idols, spricht volksnah der sozialdemokrat.
und marschiert lächelnd über die leiber der schwachen.

spartanisch ist nie der palast, nur das gehirn.
kahl gezüchtet für die schönste aller neuen welten:
der neue glaube.
die neue mitte.
das neue reich.

so hängen wir an den stricken des dazugehörens.
hölzerne marionettis auf dem marsch in den ameisenstaat.

die königin, die uns gebar, ist der fetisch:
gott, kaiser, führer, ware, geld.
kommt immer näher.
wird immer abstrakter.

ich bin eine menschine.
ob ich mehr rauchen sollte?

hline

7
Feb
2005

eigentlich nichts

stand im sonnenschein im regen
war durch den wind
wusste genau was los war und nichts
gar nichts

fuhr im kreis gradeaus
kam nicht vom fleck
wurde in aller ruhe hysterisch
kochte bei siebenunddreißig grad

pisste nicht in die hose
denn da war das herz
das im halse schlug
schob es auf den kaffee

hörte sätze dachte bilder
verlor den faden nahm einen anderen auf
zwei links zwei rechts fallen lassen
wieder aufstehen

klopfte den staub vom gehirn
verlor in der wolke den durchblick
erlangte ihn wieder lichter moment
fluchte darüber

dachte nach über letzte nacht
eigentlich nichts besonderes
jaja

hline

6
Jun
2004

thing

heiligenberg an walpurgis
der geist von damals
als der hippie-trail sich in heidelberg staute
schickt seine enkel hinauf
in eine nacht freiheit

noch vor stunden
puppenstubenromantik der altstadt
rausgeputzt für die tourimassen
look how nice brüllt jamie verzückt
einheimische lächeln gequält

highdelberg - dein name sei trance
hypnose aus feuer und drums
wallende schleier im fackelfeld
wogende ohs zu gespienen flammen
zwanzigtausend menschen sind ein meer

noch vor stunden
eingezwängt zwischen japanischen kameras
und amerikanischen individualreisegruppen
schnell noch ein photo
vom schloss und old little cottages

cyberspace-archaik
ekstase zwischen himmel und wald
selbstgedrehte kreisen
zwischen handydisplays, saris und h&m
massen-tune-in im 21. jahrhundert

jahre später am morgen
der letzte hippie aus indien schwebt weiter
noch schnell eine sms für petra
musst du mal erlebt haben
man weiß nie wozu das nochmal gut ist

hline

26
Okt
2003

anfall

das böse essen
im topf auf dem tisch
weg weg!
es quält

das große loch
im leib im kopf
gallig ätzt die leere
durchlöchert den panzer

die emotion steht offen
ungeschützt
und schreit nach wärme

das böse essen
im topf auf dem tisch
weg weg!
es quält

lockt: ich bin's
vermag deinem loch
substanz zu geben
umschlungen verschlungen

ich bin nicht ich selbst
tierhaftes wesen
versucht leere zu stopfen

hline

11
Feb
2000

nach dem regen (ii)

es hat aufgehört
zu regnen
nur ein paar tropfen
sagen
was war -
ruhe

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hline
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"eine trübe aussicht:
mir ist alles klar."
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